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Geschichte

Geschichtliche Entwicklung Berchtesgadens

Bis zum Ende des 1. Jahrtausends war das Gebiet des Berchtesgadener Talkessels von dichtem Urwald bedeckt und ohne dauernde menschliche Besiedlung. Es kamen nur gelegentlich Jäger und Hirten von ihren außerhalb der Berge liegenden Wohnsitzen ins Berchtesgadener Land. Die älteste urkundliche Erwähnung findet das Gebiet um 700, als der bayerische Herzog Theodor dem Bischof Rupert von Salzburg zwei Almen (Götschenalm und Larosalm) als Viehweide schenkte. Später gehörte das Waldgebiet zur Herrschaft der Hallgrafen von Grafengaden, die am Fuße des Lockstein ein Jagdhaus (Haus Gaden) bauten und hier einen Dienstmann ansiedelten. Dieser hieß Perchther und dürfte dem Ort wohl den Namen Perchtesgaden gegeben haben. Erst gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurde Berchtesgaden allgemein bekannt. Irmgard, die Tochter des bayerischen Pfalzgrafen Chuno von Rott und ihr Sohn Berenger von Sulzbach wurden zu Beginn des 12. Jahrhunderts durch Stiftungen die Begründer des später berühmt gewordenen Stiftes von Berchtesgaden. Um 1100 begannen die ersten Augustiner Chorherren mit dem Bau einer Klosterklause und der noch heute stehenden St. Martinskapelle. Unter ihrem ersten tatkräftigen Probst Eberwein (1102 - 1142) begann sodann trotz allerlei Fährnissen und Schwierigkeiten die Rodung und Besiedlung des unwegsamen Gebietes. Schon 1122 stand der älteste Teil der Stiftskirche und des Klosters, das dem Papst unmittelbar unterstand und die Reichsunmittelbarkeit (1156) erlangte. Die reichsunmittelbare Fürstprobstei bestand bis 1803.

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Eine wichtige Einnahmequelle für die Fürstpröbste sowie Verdienst und Lebensunterhalt für die Bevölkerung bedeutete schon damals der Salzbergbau; bereits Anfang des 12. Jahrhunderts wurde bei Schellenberg, später um 1300 am Gollenbach und seit 1517 im noch heute befahrenen Petersberg Salz gewonnen. Seit 1555 bestand eine Saline in Frauenreut, die erst 1928 aufgelassen wurde. 1816/17 wurde vom Salinenrat Ritter von Reichenbach die Soleleitung nach Reichenhall - Traunstein - Rosenheim, für die damalige Zeit ein technisches Wunderwerk, erbaut. Daneben waren von jeher Jagd-, Fischerei- und Forstrecht für das Stift von großer Bedeutung. Bei der Bevölkerung war schon seit alten Zeiten das Holzhandwerk bekannt. In höchster Blüte stand dasselbe im 16. Jahrhundert.

Die Haupteinkünfte aus dem Bergwerk waren nicht unbeträchtlich. Trotzdem geriet das Stift durch Krieg, Krankheit und dem verschwenderischen Haushalt einiger Füstpröbste in Schulden, so dass öfter Pfändungen vorgenommen werden mussten.

Die Bewohner, die leibeigen waren, galten der Probstei gegenüber mehr als Vermögenssubjekte denn als Rechtssubjekte. Darum war auch das Auswandern verboten um keine Arbeitskräfte zu verlieren.

Die direkten Steuern waren Ein- und Ausfuhrzölle, deren Hinterziehung streng bestraft wurde. Zur Festsetzung der sehr hohen Zölle wurde die Ausfuhr durch die Verleger (Händler) geleitet. Zu den indirekten Steuern zählten auch die Taxen. Die älteste Taxordnung war aus dem Jahr 1029, die jüngste aus 1796, letztere der kurpfalzbayerischen nachgebildet aber wegen der Armut der Bevölkerung etwas milder. Die Gebühren flossen den Beamten zu statt des Gehaltes. Von den Geldstrafen erhielt 2/3 der Landesfürst und 1/3 der Landrichter.

Die direkten Steuern waren Grund-, Vermögen-, Gewerbe- und Kopfsteuer. Die Abfassung der Steuerrolle geschah beim Landgericht durch den Gerichtsschreiber, den Gnotschaftern, den Vertretern der beiden Märkte BGD und Schellenberg und zwei fürstlichen Kommissären. Oft wurde auch die Todesfallinventur als Grundlage des Vermögensstandes genommen. Wer seine Steuern nicht bezahlen konnte und keinen Nachlass erhielt, musste sie durch Arbeitsleistung im Staatswald oder nach seinen Kräften abdienen. Um bessere Einsicht in den Vermögensstand zu bekommen, mussten alle Verträge im Wert von über 50 Gulden im Beisein des Amtsgerichts gemacht werden.

An die fürstpröbstliche Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts und das prunkvolle Leben dieser Zeit erinnern eine Reihe von Lustschlössern wie Lustheim, Fürstenstein, Etzerschlössl, Adelsheim, St. Bartholomä.

Das strenge Ordensleben der vornehmen, meist aus hohen Adelsgeschlechtern stammenden Mönche war mit der Zeit immer mehr einem lockeren Lebenswandel gewichen. Die Folge war die Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation im Jahre 1803. Das Gebiet kam nun an den Großherzog von Toskana, 1805 an Österreich, 1810 an Bayern, unter dessen Königen es einen sichtbaren Aufschwung nahm. König Max I. wählte das bisherige Kloster zur Sommerresidenz, Max II. erbaute 1851 die Königliche Villa. An den beliebten Wohltäter des Ländchens: Prinzregent Luitpold, erinnert ein Erzstandbild im Luitpoldpark.

In der Volkskunst hat sich bis heute eine ursprüngliche, oft humorvolle Schnitzerei und Malerei, besonders die Spanschachtelmalerei, bei vielen Heimarbeitern in mancher guter Meisterwerkstatt erhalten. Eine besondere Förderung erfuhr die Schnitzerei durch die seit 1830 bestehende Schnitzschule, in deren Ausstellung echte Volkskunst zu sehen ist.

Die schmucke und reiche Bauerntracht, die sich im 19. Jahrhundert aus einer älteren Tracht entwickelt hat, wird noch heute in den Landgemeinden nach strenger Regel getragen. Auch Bauernlied und Bauerntanz sind von alters her im Berchtesgadener Land zuhause.

Der Fremdenbesuch begann schon etwa um das Jahr 1812 und nahm in den letzten Jahrzehnten gewaltig zu.

In diese Zeit fällt auch der Beginn unserer Amtsgeschichte.

Geschichtliche Entwicklung Bad Reichenhalls

Die Salzgewinnung im Reichenhaller Becken geht schon auf vorrömische Ansiedlungen auf den Höhen von Nonn und Gmain zurück. Die von den Kelten errichteten Sudstätten übernahmen die aus dem heutigen Salzburg kommenden Römer. Augustus schuf ein kaiserliches Salzmonopol. Um 700 beschenkte der bayerische Herzog Theodor den Begründer des Salzburger Bischofssitzes, Hruodbert, mit dem Reichenhaller Gebiet. Die Förderung der Salzgewinnung in Reichenhall, in Hallein (Österreich) und später auch in Berchtesgaden wurde zur Quelle der Wohlfahrt und des Reichtums für die folgenden Zeiten, bildete aber auch Anlass zu mannigfaltigen wirtschaftlich-politischen Auseinandersetzungen der herrschenden Kräfte. Während der Salzburger Bischof in den Investiturstreit verwickelt war, setzten sich die Siedler von Halla ad salinas in den Besitz der Quellen, Brunnen und Pfannen und wurden dafür mit Feuer und Schwert durch Erzbischof Adalbert und Eberhardt zur Rechenschaft gezogen. Bald interessierten sich auch die bayerischen Herzöge für das Land. Unter bayerischer Oberhoheit, als Bavarica civitas Halla mit einer Art Stadtrecht ausgezeichnet (1158), gedeiht der Handel immer mehr und erstreckt sich schon über halb Europa nach Böhmen, Ungarn und Italien.

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Die ober- und niederbayerischen Städte lebten mit. Trotz vieler Rückschläge durch große Plünderungen und Brände (1265, 1363, 1424, 1515) waren die bürgerlichen Siedler vermögende und angesehene Herren geworden. Freilich sollte das nicht allzu lange währen. Schwierigkeiten in der Holzbeschaffung, Verringerung der Sole zwangen schließlich zur Überführung der gesamten Salzerzeugung in landesfürstlichen Besitz unter Georg dem Reichen. Die herzogliche Hofkammer steigerte die Erzeugung durch Verbesserung der Quellenleistung, Einführung technischer Neuerungen und Holzbeschaffung von bisher 170 000 auf 370 000 Zentner.

Kurfürst Maximilian I. errichtete sodann von 1617 - 1619 die Soleleitung nach Traunstein, wo Brennmaterial (Torf) reichlicher vorhanden war. Erneute Rückschläge im Dreißigjährigen Krieg, Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieg mit Plünderungen, Brandschatzung und vorübergehender Fremdherrschaft vermochten die Aufwärtsentwicklung nur zeitweilig zu hemmen, aber nicht aufzuhalten, insbesondere nicht mehr, seit mit der Karl-Theodor-Quelle eine von reichster Schüttung erschlossen war.

Mit dem wiederaufbau nach dem verheerenden Brand von 1834, der die ganze Stadt vernichtet hatte, beginnt die Geschichte des Heilbades in Bad Reichenhall. Bald nach der Eröffnung des zu einem Solekurbad umgebauten alten Schlosses "Axelmannstein" im Jahre 1846 wurde die Ärztewelt auf das junge Bad aufmerksam. Mit Dr. von Liebig als Gerichts- und Salinenarzt, 1859 nach Reichenhall berufen, beginnt die entscheidende Klima- und Heilmittelforschung, die den Ruf der Stadt festigte und die staatliche Badverwaltung ins Leben rief. 1890 wurde die Stadt zum Bad erhoben und in den folgenden Jahren der gesamte Kurbetrieb ausgebaut und erweitert.

Geschichte des Finanzamts Berchtesgaden

Im Wiener Frieden vom 4. September 1809 fiel Berchtesgaden an das Königreich Bayern, das es am 19. Oktober 1810 in Besitz nahm.

Ende 1810 wurde das königlich bayerische Rentamt von Reichenhall nach Berchtesgaden verlegt und in der ehemaligen Stallmeisterwohnung am Schlossplatz untergebracht. Zur Fürstprobstzeit hieß das Rentamt Hofmeisterei.

Am 18. Februar 1868 brach im Gebälk des Gebäudes ein Brand aus, der jedoch gelöscht werden konnte. In bescheidenen Diensträumen waltete ein Vorsteher mit drei bis vier Angestellten seines Amtes. Von dem Ansehen des Rentamtes zeugt, dass fast alle Rentamtsvorstände dem bayerischen Adel angehörten, so Freiherr von Michael, Freiherr von Hertling, Graf Hundt, Constantin von Bar und Otto von Ziegler.

Sie waren stets zu den Hoffeiern geladen, die Bayerns Regenten an ihrem Sommersitz, dem Schloss Berchtesgaden, begingen.

Mit der Zeit genügten die alten Diensträume nicht mehr den Anforderungen des Amtsbetriebes. Im Jahre 1892 wurde deshalb in der Salzburger Strasse ein neues Rentamtsgebäude mit Vorsteherwohnung erbaut und am 1. Oktober 1893 bezogen.

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Im Jahr 1903 wurde die von der Allgemeinheit längst geforderte und nicht mehr länger aufschiebbare Verstaatlichung der bayerischen Rentämter durchgeführt. Dies brachte den Ämtern im Laufe der Jahre neue Aufgaben, die eine Personalmehrung bedingten. Der dadurch eingetretenen Raumverknappung wurde durch einen Gebäudeanbau im Jahre 1911 abgeholfen.

Das Jahr 1920 brachte den Übergang der bayerischen Steuerhoheit auf das Reich und die Schaffung einer eigenen Reichsfinanzverwaltung.

Den neu gebildeten Finanzämtern wurden umfangreiche neue Dienstaufgaben übertragen. Das Kassenwesen wurde völlig umgestellt. Für die Finanzkasse Berchtesgaden mussten neue Räume geschaffen werden. Im Jahr 1922 wurde deshalb die nebenan liegende Villa Amalie erworben und in deren 1. und 2. Stockwerken die Kasse eingerichtet. Doch bald zeigte sich, dass das weitere Anwachsen der Dienstobliegenheiten der Finanzämter eine umfassende Lösung der Raumfrage notwendig machte.

Nach der baulichen Erweiterung von 1911 erhielt deshalb das Finanzamt in der Salzburger Straße 6 durch einen weiteren An- und Umbau 1936/37 seine heutige Gestalt. Die beiden unteren Stockwerke konnten ganz als Geschäftsräume Verwendung finden. Die Finanzkasse konnte zurück verlegt werden. Damit war eine Lösung der Raumfrage auf längere Sicht gelungen. 1975 wurde die Vorsteherwohnung aufgelassen und in Diensträume umgewandelt.

Durch die Übernahme der NS-Liegenschaften auf dem Obersalzberg ergaben sich nach Kriegsende besondere neue Aufgaben. Als Auswirkung der Gebietsreform erhielt das Finanzamt ab 1. Juli 1973 einen bedeutenden Gebietszuwachs. Zwei Drittel des aufgelösten Finanzamts Laufen kamen hinzu. In Laufen wird seitdem nur noch eine Außenstelle des Finanzamts Berchtesgaden geführt.

Am 1. Juni 1980 wurde das durch die Gebietsreform frei gewordene Gebäude des ehemaligen Landratsamtes am Doktorberg vom Finanzamt übernommen und dorthin Ende November 1980 die Finanzkasse und ab 1. Juli 1981 die Bewertungsstelle, Grunderwerbsteuerstelle, Kfz-Steuerstelle und Prämienstelle verlegt. 1996 wurde die Vollstreckungsstelle in das Amtsgebäude II am Doktorberg ausgelagert.

Die 1922 erworbene Villa Amalie an der Salzburger Straße, in der bis dahin verschiedene Abteilungen des Finanzamts untergebracht waren, dient seitdem nur noch Wohnzwecken.

Beim allmählichen Abstieg Berchtesgadens von der reichs- und papstunmittelbaren Fürstpropstei über den Sitz eines Bezirks- und später Landratsamtes auf die gemeindliche Ebene blieb nach dem Wegzug des Amtsgerichtes und Landratsamtes schließlich nur noch das Finanzamt übrig. Es ist das einzige Amt mit Aufgaben, die über den inneren Landkreis hinausreichen.

Leitung des Finanzamts Berchtesgaden

  • Dr. Heil
  • Dr. Max Devrient
  • Dr. Johannes Blindow
  • Georg Mohr
  • Dr. Arnold von Boehm
  • Dr. Hubert Lammel
  • Karl Dengler
  • Wilhelm Dittler
  • Adalbert Bauer
  • Eberhard Simon
  • Annemarie Hofmann
  • Susanne Samborski

Geschichte des Finanzamts Laufen und des Dienstgebäudes

Die Stadt Laufen verdankt ihre ehemalige Bedeutung dem Salz, das aus Reichenhall und ab dem 13. Jahrhundert hauptsächlich aus Hallein kommend, hier gestapelt und verladen wurde. Begünstigt wurde dies durch die geographische Lage, denn die Salzach, ehemals noch ein ungebändigter Gebirgsfluss mit zahlreichen Hindernissen im Wasserlauf, bildet hier durch eine scharfe Schleife eine Halbinsel, die einen geeigneten Siedlungsplatz darstellte.

Schon der Name selbst (altd. Louf, Louffo) deutet auf eine Stromschnelle hin. Die Siedlung wird bereits um die Mitte des 8. Jahrhunderts erstmals erwähnt, nämlich "Villa vocata ad Loffi" (735); um 1050 wird dieser Ort erstmals als "urbs" bezeichnet.

Für die Entwicklung der Stadt war auch die Salzstraße ausschlaggebend, die von Reichenhall her nach Laufen und weiter ins Oberösterreichische hineinführte. Durch diesen naturbedingten Schnittpunkt zweiter bedeutender Handelsstraßen gestaltete sich dieser Ort bald zu einem ausgeprägten Fernhandelsplatz, der nicht nur Handwerker und Kaufleute, sondern auch den Adel des Landes anzog und sesshaft werden ließ.

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In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erlahmte die Halleiner Salzgewinnung zusehends und damit auch die Salzschifffahrt, was für Laufen das Ende einer glanzvollen Zeit bedeutete. Die kriegerischen Ereignisse der napoleonischen Zeit, sowie vor allem der unglückliche Münchner Vertrag von 1816, der die Salzach als Grenze zwischen Österreich und Bayern erklärte und somit Vororte von Laufen abtrennte, nahmen der Stadt jegliche Möglichkeit zur Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse.

Der Bau der "Tauern" Eisenbahnstrecke Mühldorf - Salzburg ließ die Salzachschifffahrt ganz verfallen.

Die Stadt Laufen zählt heute etwa 7.300 Einwohner, besitzt keinerlei Industrie und nur sehr wenige Gewerbebetriebe. Durch die Gebietsreform wurde der ehemalige Landkreis Laufen aufgelöst. Der nördliche Teil ging an den Landkreis Traunstein, der Mittel- und Südteil wurde mit dem Landkreis Berchtesgaden und der kreisfreien Stadt Bad Reichenhall zu einem neuen Landkreis "Berchtesgadener Land" umbenannt.

Das Finanzamtsgebäude ist eines der ältesten Häuser der Stadt Laufen. Erbaut wurde das Gebäude etwa im Jahre 1590 durch "die Herren von der Alm". Damals zeigte es noch die charakteristischen Züge der Gebäude, die in der sogenannten Inn-Salzach- Bauweise erstellt wurden, nämlich Grabendach mit hochgezogenen Stirnmauern. Das "Alm`sche Haus", oder auch "alte Pflege" genannt, diente bis 1685 dem Pfleger, dann dem Stadtrichter und "Umgeher" zur Wohnung, ging dann in das Eigentum des Fürstbischofs über und wurde um 1600 als "Freihaus" bezeichnet. Bei dem großen Stadtbrand von 1663, bei dem annähernd die ganze Häuserzeile vom Marienplatz bis zur Stiftskirche abbrannte, wurde auch die "alte Pflege" betroffen und brannte gänzlich ab.

Acht Jahre nach der Feuerbrunst wurde das Gebäude restauriert und im Jahre 1700 von der Landesregierung Salzburg erworben, die das damals bestehende Stadtgericht, Mautamt, Schiffergericht und Forstamt in dieses Gebäude verlegte. Bereits vorher, im Jahre 1688 enthielt das "Alm`sche Haus" das Umgeher- und Umgelderarchiv.

Im Jahre 1810 ging das Finanzamtsgebäude an die "Bayerische Krone" über.

Infolge der Landesbesitzveränderung vom Jahre 1810 wurde das neue Rentamt Waging gebildet und bereits 1816 nach Laufen in das "Alm`sche Haus" verlegt. Im Jahre 1895 wurde das Rentamtsgebäude umgebaut und instandgesetzt, die alten Grabendachungen mit den hohen Stirnmauern beseitigt, so dass das Gebäude mit seiner damaligen Welmdachung nunmehr die Formen der modernen Bauweise zeigte und die Züge des heutigen Aussehens erhielt.

Kurzchronik der Stadt Laufen

JahrEreignis
747Bischof Virgil von Salzburg erwarb vom bayer. Herzog Ottilo tauschweise Laufen.
791Castellum ad Louffi, die Burg bei den Stromschnellen urkundlich erstmals erwähnt.
825Erster Hinweis auf eine Salzachschifffahrt.
1100Erste urkundliche Nennung der Kirche St. Nicola, 1818 wird das Lied "Stille Nacht" in dieser Kirche gesungen.
1166Am 29. März hielt Kaiser Friedrich Barbarossa einen Hof- und Gerichtstag im Schloss ab.
1333Kaiser Ludwig von Bayern ordnet an, dass das Salz aus Hallein nur mehr zu Wasser verfrachtet werden darf. Laufen war der große Umladeplatz von kleinen Schiffen auf größere, welche in Laufen gebaut wurden.
1446Festlegung der Schifferrechte.
1540Laufen bekommt eine Wasserleitung. Der Wasserturm steht heute noch in Altoberndorf.
1590Die Schiffer übernehmen die Postbeförderung.
1742Das Schifferstechen wird auf der Salzach von dem Hofstaat aufgeführt.
1773Der Nocken, ein gefährlicher Felsen im Flussbett wird gesprengt.
1790Die Schifffahrt erreicht ihren Höhepunkt. Von 1790 bis 1800 werden 6.248 Salzschiffe gebaut, ca. 1.100 Mann sind bei der Schifffahrt beschäftigt.
1816Die Salzach wird Grenzfluss zwischen Österreich und Bayern.
1818In der St. Nicolakirche in Oberndorf wird erstmals das "Stille Nacht Lied" öffentlich vorgetragen.
1866Der Bau der Eisenbahn bewirkt großen Rückgang des Frachtgutes, letzter königlich bayerischer Salztransport nach Passau auf dem Wasserweg.
1899Das größte Hochwasser der Salzach erreicht einen Pegelstand von 10,30 m.
1903Die neue Eisenbahnbrücke über die Salzach wird feierlich eröffnet.
1972Gebietsreform, Landkreis Laufen und Berchtesgaden werden zusammengelegt, das Landratsamt kommt nach Bad Reichenhall. Das neu errichtete Landratsamt in Laufen wird Gerichtsgebäude.
1978700-jähriges Bestandsjubiläum des Schifferschützen-Corps.
19981250-Jahr-Feier Laufen-Oberndorf.
Wegfall der Grenzkontrolle am Grenzübergang.